Trier – deine Künstler: Werner Persy

In dem Jahr, als Lenin stirbt, der Dawes-Plan unterschrieben und die erste Funkausstellung in Berlin eröffnet wird, kommt Werner Persy zur Welt. Gerade beginnt die Blütezeit der deutschen Kunst: die Goldenen Zwanziger. Der Einfluss dieser Phase auf sein späteres Schaffen dürfte zwar gering gewesen, doch schon früh steht für Triers bekanntesten Rauschebartträger seit Karl Marx fest: Ich werde Künstler. Bereits in seinem Abiturzeugnis stand als Empfehlung: „Eignet sich für einen schöpferischen Beruf“. Wie sehr diese Beurteilung zutrifft, kann man seit über sechs Jahrzehnten in seinen Handzeichnungen, Aquarellen, Tafelbildern, Holzschnitten, Wandmalereien, Mosaiken und Bleifenstern sehen. Neben Landschaften und Menschendarstellungen spielen alttestamentarische Motive eine große Rolle in seinem Werk, für das er 2000 den Ramboux-Preis der Stadt Trier erhielt.

Wie kamen Sie zur Kunst?

Ich habe als Kind und Schüler schon großes Interesse am Zeichnen gehabt. Meine Mutter hat immer gesagt: „Dem braucht man nur einen Stift in die Hand zu geben, dann ist er versorgt!“

Gibt es Künstler, die Sie inspirieren/inspiriert haben?

Pieter Bruegel der Ältere und Serge Poliakoff.

Autodidakt oder Ausbildung/Studium?

Studium an der Kunstakademie Düsseldorf.

Gibt es ein Kunstwerk, das Sie bewundern?

Viele, unter anderem Pieter Bruegels „Gleichnis von den Blinden“.

Was gibt Ihnen Kunst?

Innere Erfüllung.

Mit welcher/n Technik/en arbeiten Sie?

Aquarell, Grafik, Ölmalerei – früher auch Wandmalerei, Mosaik und Glasmalerei.

Was ist ihr künstlerischer Antrieb?

Das Leben und die Bibel.

Werner Persy (rechts) mit dem Leiter der Galerie Neuesbild. Foto: privat
Werner Persy (rechts) mit dem Leiter der Galerie Neuesbild. Foto: privat

Wie beurteilen Sie die Künstlerszene in Trier?

Ich respektiere alle Kollegen und hoffe, auch von ihnen respektiert zu werden.

Wie lässt es sich in Trier als Künstler arbeiten?

Wenn man will, ist kollegiales Arbeiten möglich – oder aber man ist auf sich selbst gestellt.

Wo kann man Ihre Werke sehen?

An vielen öffentlichen profanen und kirchlichen Gebäuden in Rom, St. Gallen, Heidelberg, München und Trier – vor allem im Brüderkrankenhaus –, in Belgien, Amerika und Japan sowie in Ausstellungen wie gerade in der Galerie „neuesbild“. Seit 21. April ist dort auch meine Einzelausstellung „Heute – Das kleine Format“ zu sehen.

Wo würden Sie gerne mal ausstellen?

Ich habe keine Wünsche mehr offen.

Werner Persy wurde 1924 in Trier geboren. Nach dem Abitur 1942 folgte der Militärdienst bei der Luftwaffe. Von 1945 bis 1951 absolvierte er ein Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Wilhelm Schmurr und Otto Pankok. Bei der ersten Jahresschau der „Gesellschaft Bildender Künstler und Kunstfreunde e.V. Trier“, die aus dem Verein „Bildende Künstler und Kunstfreunde im Bezirk Trier“ hervorgegangen ist, gehörte er 1951 zu den ausstellenden Künstlern. Fast ein halbes Jahrhundert später, im Jahr 2000, erhielt er von der Stadt Trier den Ramboux-Preis für sein Lebenwerk.

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